WAZ
    18.03.2002 / LOKALAUSGABE / HATTINGEN

    Neubürger wollen aus Hattingen "nie wieder weg"

    Auch Weltenbummler ist begeistert von der Stadt

    Sie wollten "raus aus der großen Stadt" und zogen von Herne nach Hattingen an die Ruhr: Andrea und Jürgen Schmidtmeyer gefällt es in ihrer "wunderschönen Wohnung" in Winz-Baak so gut, dass sie nun "nie wieder wegziehen" wollen. Mit 20 weiteren begeisterten Neubürgern folgten sie Samstag einer Einladung der Stadt.

    Eine Altstadtführung bei strahlendem Sonnenschein, die wollten sich die Neu-Hattinger nicht entgehen lassen. "Bei dem schönen Wetter macht das richtig Spaß", freut sich mit ihnen Führer Ulrich Sümmermann vom Verkehrsverein. Und zeigt den neu Zugezogenen jeden Winkel der Altstadt - von der Kuhgasse über das letzte Ackerbürgerhaus bis hin zum CVJM-Gebäude und dem schiefen Turm der St.-Georgskirche. "Das ist das Wahrzeichen unserer Stadt."

    Nicht alle Teilnehmer hören das zum ersten Mal: Frank und Gabriela Hülsmann sind vor drei Jahren von Hattingen nach Sprockhövel gezogen, nun sind sie wieder da. "Man kommt eben immer wieder zurück."

    Während es die meisten Neubürger aus anderen Ruhrgebietsstädten nach Hattingen verschlagen hat, kommt Weltenbummler Karl Kirst direkt aus Istanbul. Zehn Jahre hat er in der Türkei unterrichtet, war davor fünf Jahre in Chile - nun arbeitet der gebürtige Schleswig-Holsteiner als Lehrer in Sprockhövel. Er habe sich in der Gegend umgesehen, und Hattingen habe ihm am besten gefallen mit seiner Altstadt, dem Umland und guter Verkehrsanbindung.

    Von der Ostsee ist Waltraut Albricht in die Ruhrstadt gezogen. "Mein Sohn wohnt mit seiner Familie hier", erzählt sie, und die Stadt gefiele ihr gut. Nach 50 Jahren fiel ihr der Abschied aus Mecklenburg allerdings schwer. Desiree Dofour ist Niederländerin, wohnte in Bochum und hat jetzt ebenfalls Hattingen als Wahlheimat gewählt: "Ich habe eine Bleibe gesucht und gefunden."

    Nach dem Altstadtrundgang laden Stadtsprecher Thomas Griesohn-Pflieger, Birgit Trompeter (Bürgerbüro) und Heinz Starmann (VHS) die Neubürger zu Kaffee und Kuchen ins Alte Rathaus ein, beantworten Fragen zu Infrastruktur, Behördengängen und der Kultur.

    rf